09. März 2022
Es ist eine Erfolgsgeschichte für den örtlichen Trinkwasserschutz, die jetzt erneut in die Verlängerung geht: Bereits zum siebten Mal haben wir gemeinsam mit lokalen Landwirten und den Gemeindewerken Herzebrock-Clarholz eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, in der sich alle Vertragsparteien zum nachhaltigen Schutz der Grundwasserressourcen in den Gewinnungsgebieten verpflichten.
Sie setzen die Erfolgsgeschichte gemeinsam fort: (von links) Kooperationsberater Martin Schmalenstroer, Stadtwerke-Geschäftsführer Ralf Libuda, Andreas Westermeyer (Kreisverbandsvorsitzender), Dr. Mechtild Meier (Stadtwerke Gütersloh), Heiner Kollmeyer (Kreislandwirt), Marco Schröder (Gemeindewerke Herzebrock-Clarholz) und Andreas Großewinkelmann (Beiratsvorsitzender und Landwirt). Foto: Stadtwerke Gütersloh
Gewässerverträgliche Landwirtschaft sorgt für hochwertiges Trinkwasser
„Qualitativ hochwertiges Trinkwasser ist keine Selbstverständlichkeit, sondern das Ergebnis einer umfassenden Vorsorge“, sagt unser Kooperationsberater Martin Schmalenstroer. „Und die beginnt bei uns schon bevor wir das Grundwasser an die Oberfläche fördern.“ Die Kooperation mit den in den Wasser-Schutzgebieten ansässigen Landwirten sei dabei ein besonders wichtiger Baustein. Denn: Eine gewässerverträgliche Landwirtschaft wirkt sich unmittelbar auf die Qualität des Grundwassers aus. Ziel der Kooperationsvereinbarung sind beispielsweise die Reduktion des Nitrateintrages in das Grund- und Oberflächenwasser sowie die Vermeidung des Eintrags von Pflanzenschutzmitteln in das Grundwasser.
Insgesamt 87 Landwirte haben sich freiwillig zur Teilnahme an der Kooperationsvereinbarung verpflichtet. Sie bewirtschaften rund 1440 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche in den Wasserschutzgebieten der Stadtwerke und der Gemeindewerke. Damit decken sie rund 73 Prozent aller Nutzflächen in den Wasserschutzgebieten ab.
Zusammenarbeit zahlt sich aus: Nitratwerte deutlich unter Grenzwert
„Das Hauptaugenmerk der Kooperationspartner liegt auf der Reduzierung des Nitratgehalts im Grundwasser“, unterstreicht Schmalenstroer, der mit allen Landwirten in engem Austausch steht. Im Rahmen des sogenannten N-min-Programms erarbeitet er beispielsweise Bewirtschaftungsmethoden und Düngepläne für ein gutes Nebeneinander von land- und wasserwirtschaftlicher Nutzung in den Wassergewinnungsgebieten. Gülleeinsatztermin, Ausbringungstechnologie, Zwischenfruchtanbau und die Berechnung der Stickstoffobergrenze sind nur einige Maßnahmen des umfangreichen Katalogs. „Unser Einsatz lohnt sich“, freut sich unser Kooperationsberater. Denn: Im Gegensatz zu anderen NRW-Landesteilen ist in Gütersloh keine Aufbereitung des Trinkwassers zur Reduzierung des Nitratgehaltes erforderlich. Durch die zielgerichtete Kooperation liegt der Nitratgehalt heute deutlich unter dem Grenzwert der Trinkwasserverordnung von 50 Milligramm pro Liter. Den größten Erfolg verzeichnen die Kooperationspartner im Gewinnungsgebiet Spexard. Dort konnte der Wert seit Kooperationsbeginn im Jahr 1992 nahezu halbiert werden. Martin Schmalenstroer ist überzeugt: „Gemeinsam schaffen wir es, immer wieder über den Tellerrand zu schauen und zielorientiert zu handeln. Nur so kann eine umfassende Vorsorge beim Gewässerschutz im Sinne von Verbrauchern, Landwirten und Wasserversorgern gelingen.“
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