Bäder: Stadtwerke müssen Eintrittspreise anpassen – steigende Energiekosten als Hauptursache

14. Dezember 2022

Neue Preise gelten ab 9. Januar 2023

Höhere Energiekosten, steigende Materialkosten, mehr Personalkosten: Zum 9. Januar 2023 müssen wir unsere Preise im Nordbad, in der „Welle“ und der angrenzenden JärveSauna anpassen.

Marko Rempe Welle Außenbereich

Steigende Energiekosten als Hauptursache: Bäderleiter Marko Rempe hat Preisanpassungen für Welle, Nordbad und JärveSauna angekündigt. Foto: Stadtwerke Gütersloh


„Welle“: Moderate Anpassung des Normaltarifs durch Wegfall des Spartarifs

Erst zu Beginn dieses Jahres hatte es in unserem Bäderbereich eine Preisanpassung gegeben, von der insbesondere Familien profitieren konnten. „Angesichts steigender Betriebskosten können wir die Wochentags-Rabatte nicht mehr ermöglichen“, bedauert unser Bäderleiter Marko Rempe. Daher bieten wir den sogenannten Sparpreis künftig nicht mehr an. Der Wegfall des Sparpreises führt parallel jedoch dazu, dass die Erhöhungen der bestehenden Wochenendtarife bzw. Normalpreise in einem moderaten Rahmen gehalten werden können. In der „Welle“ belaufen sich die Anpassungen im Bereich der Einzel- und Familientickets auf vier bis sieben Prozent. Kleinkinder bis drei Jahre erhalten weiterhin freien Eintritt. Ermäßigte Tarife gelten weiterhin für Schüler, Studenten und Schwerbehinderte mit Ausweis. Der Stadtpass-Rabatt für Einzel- und Dauerkartentarife wird auf zehn Prozent festgelegt. Dieser Rabatt gilt künftig auch wieder für Kinder.

Nordbad: Tagesticket-Preise für Kinder bleiben unverändert; Dauerkarten werden teurer
„Die Preise für Kinder und Ermäßigte bleiben im Hallenbad und Freibad unverändert“, betont Marko Rempe. „Wir möchten, dass Kinder auch weiterhin regelmäßig schwimmen gehen können, schließlich ist der Erwerb und Erhalt der Schwimmfähigkeit enorm wichtig. Dies zu ermöglichen, ist unser Auftrag.“ Doch aufgrund der Kostenentwicklungen sind wir auch im Nordbad gezwungen, unsere Preise anzupassen. Erwachsene zahlen künftig für eine Tageskarte 5 Euro statt wie bisher 4,50 Euro. Eine Familientageskarte kostet ab 9. Januar 2023 10 Euro statt wie bisher 9 Euro.

Teurer werden auch die Dauerkarten. Hier liegen die Preisanpassungen zwischen zehn und knapp 21 Prozent. Ausgenommen ist auch hier die Freibad-Saisonkarte für Ermäßigte. Eine Freibad-Saisonkarte für Erwachsene kostet beispielsweise künftig 110 Euro statt wie bisher 100 Euro, eine Halbjahreskarte 190 Euro statt 160 Euro. „Wer regelmäßig zu uns kommt, den Preis für eine Dauerkarte aber nicht auf einen Schlag bezahlen kann, der soll dadurch keine Nachteile haben“, sagt Rempe. „In unserem Interesse ist eine sozial verträgliche und faire Preisgestaltung.“ Und so erhält die Mehrheit der Schwimmbad-Besucher – nämlich die Einzelticket-Nutzer im Normalpreis – eine moderate Anpassung. Aber auch eine Dauerkarte kann sich im Vergleich zum Einzeleintritt natürlich lohnen. Wer im Schnitt mehr als einmal pro Woche schwimmen geht und einen Einzeleintritt von künftig 6,30 Euro zahlt, der profitiert von dem neuen Dauerkartenpreis (350 Euro).

JärveSauna: leichte Preiserhöhung
Erwachsene zahlen für einen Besuch in unserer JärveSauna künftig drei Euro mehr; Ermäßigte zwei Euro. Die Nutzung der angrenzenden „Welle“ bleibt im Preis enthalten. Und wer eine Familientageskarte der „Welle“ besitzt, kann die JärveSauna für 12 Euro Zuzahlung pro Person nutzen. Angebote wie der „Happy Morning“-Tarif und das Abendticket bleiben bestehen und bieten weiterhin Sparpotenzial.
Auch nach der Tarifanpassung bieten wir im regionalen Vergleich eine solide Preisstruktur für unsere Bäder und unsere JärveSauna. Unterdessen kündigten auch andere Schwimmbad-Betreiber Preiserhöhungen an.

Steigende Energiepreise treffen auch Bäder von Energieversorgern mit voller Wucht
Bäderleiter Marko Rempe betont, dass Eintrittspreise nicht nur für Besucher vertretbar und erschwinglich sein, sondern auch den wirtschaftlichen Anforderungen des Bäderbetriebs gerecht werden müssen. Schließlich stehen in der Energiekrise auch Schwimmbäder vor großen Herausforderungen. Auch sie treffen die steigenden Energiepreise mit voller Wucht. Für unseren Bäderbetrieb bedeutet das eine Kostenexplosion im dreistelligen Prozentbereich – nur für die Energieversorgung. Schließlich muss auch der Bäderbetrieb zu marktüblichen Konditionen Energie beziehen. Hinzu kommen laut Stadtwerken regelmäßige Optimierungen, notwendige Reparaturen und steigende Personalkosten. „Schon die Corona-Krise hat uns im Bäder-Bereich zugesetzt – durch politisch angeordnete Vollschließungen und Kurzarbeit“, sagt der Bäderleiter.
Zwar normalisierten sich die Besucherzahlen laut Stadtwerken in diesem Jahr, die Rahmenbedingungen würden aber nicht einfacher. „Die Energiekrise und die damit verbundenen Kostensteigerungen prägen das Jahr 2022 und werden uns auch in Zukunft begleiten“, fasst Rempe zusammen. 

Ausgaben: Vorausschauend und verantwortungsvoll
Die Preisanpassungen für „Welle“, JärveSauna und Nordbad sind nicht die einzige Folge der angespannten Rahmenbedingungen. Wir haben in diesem Jahr verschiedene Projekte im Bäderbereich abgesagt. Dazu gehört insbesondere der für 2022 geplante Neubau einer Themensauna in der JärveSauna. Dieser wurde auf unbestimmte Zeit zurückgestellt. Die Kosten seien kaum noch kalkulierbar gewesen. „Da ist es unsere Verantwortung und Pflicht, auf die Bremse zu treten, auch wenn wir dieses Projekt natürlich sehr gerne umgesetzt hätten“, sagt Rempe.

Und auch beim Energiesparen haben die Bäder früh ein Zeichen gesetzt. Bereits im April wurde die Temperatur in den Sportbecken um 1 Grad Celsius heruntergesetzt. So konnten Energie-Kosten reduziert werden – ohne die Besuchsqualität zu strapazieren. Die jüngsten Reparaturarbeiten in der „Welle“ hätten jedoch nichts mit der Preisanpassung zu tun. Durch einen Schaden an der Holzdecken-Konstruktion waren uns erst im November Kosten im unteren fünfstelligen Bereich entstanden. „Wir tragen eine gesellschaftspolitische Verantwortung, stehen für Sport, Wellness und Gesundheit“, betont Rempe. „Wir wollen dieses Angebot für alle Bürger in Gütersloh aufrechterhalten und planen deshalb in jeder Hinsicht mit Augenmaß – auch bei den Eintrittspreisen.“


Weitere Infos unter www.stadtwerke-gt.de/baeder

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