Stadtwerke Gütersloh: Neue Preise für Trinkwasser ab 1. Juni
21. Mai 2025
Stadtwerke Gütersloh: Neue Preise für Trinkwasser ab 1. Juni
Zum 1. Juni 2025 passen die Stadtwerke Gütersloh ihre Preise für Trinkwasser an. Ein Kubikmeter (m³) Trinkwasser kostet dann inklusive Steuern und Abgaben 1,70 Euro (brutto) statt bisher 1,53 Euro (brutto). Und auch der Grundpreis erhöht sich in allen vier Verbrauchsgruppen und den weiteren Zählern jeweils um rund 5 Prozent. Für die Trinkwasser-Kunden der Stadtwerke ist es die erste Preiserhöhung seit knapp sieben Jahren.
Preiserhöhung für den Durchschnittspreis aus Wasserverbrauch und Grundpreisen um maximal 10 Prozent
Lange ist es dem heimischen Versorgungsunternehmen gelungen, die Preise für das Gütersloher Trinkwasser konstant zu halten. Doch nun müssen die Stadtwerke steigende Kosten an die Verbraucher weitergeben. Für einen durchschnittlichen Drei-Personen-Haushalt im Einfamilienhaus mit einem Jahreswasserverbrauch von 135 m³ bedeutet die Preiserhöhung monatliche Mehrkosten von 2,70 Euro (brutto). Die jährlichen Gesamtkosten steigen damit um etwa 32 Euro von etwa 388 Euro auf rund 420 Euro. Dies entspricht in diesem Fall einer prozentualen Steigerung der Trinkwasserkosten von rund 8,4 Prozent. Insgesamt bewegen sich die Erhöhungen laut Unternehmen – je nach Verbrauchsgruppe – zwischen 7 und 10 Prozent. Das sind jährlich zwischen 18 Euro und 35 Euro mehr.
„Andere Versorger in der Region haben bereits im Jahr 2024 oder zum Anfang des Jahres 2025 ihre Preise angepasst“, sagt Jakob Lorenz, Leiter Technik und Erzeugung bei den Stadtwerken Gütersloh. Doch der Blick auf andere Versorger spiele bei der Preisgestaltung keine wesentliche Rolle. Lorenz: „Am Ende müssen unsere Trinkwasserpreise sowohl für Verbraucher als auch aus wirtschaftlicher Sicht vertretbar sein.“
Vielfältige Gründe: Steigende Betriebskosten, notwendige Investitionen in die Infrastruktur, erforderliche Maßnahmen zur Sicherstellung der Trinkwasserversorgung in der Zukunft
Zuletzt hatten die Stadtwerke ihren Trinkwasser-Grundpreis im Jahr 2018 angepasst. Die letzte Erhöhung des Mengenpreises, also des Preises je Kubikmeter (ein Kubikmeter entspricht 1.000 Liter), liegt sogar schon 21 Jahre zurück. „Die Preiserhöhung ist nach dieser langen Zeit alternativlos“, so Lorenz. „Die Kosten in der Wassergewinnung für Instandhaltung der Infrastruktur und Gebäude sind in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen und werden über den festen Preisbestandteil des Wasserpreises gedeckt.“ Gleiches gelte etwa für Personal- und Energiekosten. Hinzukomme, dass man bereits heute in die Trinkwasserversorgung der Zukunft investiere. Kontinuierlich steigende Bevölkerungszahlen, heiße und trockene Sommer, Winter, die mal niederschlagsarm, mal niederschlagsreich sind: Für Trinkwasserversorger hält die Zukunft zahlreiche Herausforderungen bereit. „Um auch in den kommenden Jahren jederzeit eine ausreichende und qualitativ hochwertige Trinkwasserversorgung für die wachsende Bürgerschaft und weitere Verbraucher sicherzustellen, entwickeln wir uns kontinuierlich weiter“, so Lorenz. Ein sichtbares Zeichen dafür sei etwa die umfangreiche Sanierung des Wasserwerks Nordrheda-Ems, die im Jahr 2023 abgeschlossen wurde. Die Stadtwerke Gütersloh investieren jährlich einen niedrigen einstelligen Millionenbetrag in der Wassergewinnung.
Wasser ist kostbare Ressource
Unabhängig von der zum 1. Juni wirksamen Trinkwasserpreisanpassung weisen die Stadtwerke immer wieder auf einen verantwortungsvollen Umgang mit der kostbaren Ressource hin. Ein sorgsamer und sparsamer Umgang mit Wasser sei nicht nur in den bevorstehenden Sommermonaten sehr wichtig; gelte aber in dieser Jahreszeit umso mehr. „Jeder Liter Wasser, der in der Stadt verbraucht wird, fehlt in den Wassergewinnungsgebieten der Vegetation – den Bäumen und den Pflanzen auf den landwirtschaftlichen Flächen“, so Lorenz. „Wasser als Niederschlags- und Grundwasser und damit auch Trinkwasser ist lokal eine endliche Ressource, mit der wir jederzeit bewusst und sorgfältig umgehen müssen.“ Auf seiner Webseite stellt das Versorgungsunternehmen hilfreiche Tipps zum Wasser sparen bereit.
Zahlen und Fakten
- Die Stadtwerke Gütersloh versorgen rund 80 Prozent aller Haushalte im Stadtgebiet mit Trinkwasser.
- Je nach Witterung in einem Jahr verbraucht ein Gütersloher Bürger durchschnittlich zwischen 120 und 125 Liter Wasser pro Tag.
- Die Stadtwerke Gütersloh betreiben drei Wasserwerke (Langer Weg, Nordrheda-Ems und Quenhorn) mit insgesamt rund 40 Wassergewinnungsbrunnen.
- Die drei Wasserwerke können auch die an heißen Sommertagen geforderten pro Tag insgesamt bis zu 22.000 Kubikmeter Wasser aufbereiten.
- Das Wasser-Leitungsnetz, das die Stadtwerke betreiben, ist rund 500 Kilometer lang. Dazu kommen noch einmal ca. 325 Kilometer Hausanschlussleitungen.
- Grundwasser- und Ressourcenschutz: Qualitativ hochwertiges Trinkwasser ist keine Selbstverständlichkeit, sondern das Ergebnis einer umfassenden Vorsorge. Seit 1992 pflegen die Stadtwerke eine erfolgreiche Kooperation mit Landwirten in den Wassergewinnungsgebieten. Ziel der Kooperationsvereinbarung sind beispielsweise die Reduktion des Nitrateintrages in das Grund- und Oberflächenwasser sowie die Vermeidung des Eintrags von Pflanzenschutzmitteln in das Grundwasser.